In Rom sprechen die Steine, und dies mit vielen Stimmen. In Ergänzung der Sammlung „Roms sprechende Steine. Inschriften aus zwei Jahrtausenden“, gesammelt, übersetzt und erläutert von Klaus Bartels (Verlag Philipp von Zabern, Darmstadt/Mainz, 4. Auflage 2012) hat die Zentralbibliothek Zürich aus der fortgesetzten Sammeltätigkeit des Autors in einer „Online-Ressource“ gegen 600 weitere in verschiedener Hinsicht interessante Inschriftentexte sowie gegen 200 dokumentarische Abbildungen, diese meist zu den in der Buchpublikation enthaltenen Inschriften, im Internet zugänglich gemacht. Die Inschriftentexte sind alphabetisch nach ihren Standorten von der „Accademia di S. Luca“ bis „S. Vitale“ geordnet, die Bilddokumente nach den vierzehn Rundgängen der Buchausgabe.
*
Eine der sechzehn unter dem Standort „Konservatorenpalast“ aufgenommenen Inschriften sei hier zitiert – im Sinne einer Gustatio, die Appetit auf mehr machen möge. Im Hof des Palastes, rechts des Durchgangs zum Kapitolsplatz an der Wand, erinnert eine Inschrift – eine der jüngsten in dieser Sammlung – an den Vertrag über eine „Verfassung in Europa“, der 2004 in der Sala degli Orazi e Curiazi von den Staatschefs der europäischen Union in Rom unterzeichnet wurde. Der Vertrag ist bereits im Jahr darauf an Referenden in Frankreich und den Niederlanden gescheitert; aber der lateinisch-lapidare Mahnruf dieses „sprechenden Steins“ schallt mit seinem vierfachen UNIUS / UNO / UNA / UNO von diesem „hochheiligen Kapitolinischen Hügel“, dieser „Burg der Stadt und der Welt“, über alle Tagespolitik in den Kreis der Länder hinaus:
DIE XXIX MENSIS OCTOBRIS A(nno) D(omini) MMIV
IN HOC SACRATISSIMO CAPITOLINO COLLE
ALMAE URBIS ORBISQUE TERRARUM ARCE
IN PRAECLARA AUGUSTAQUE EXEDRA
AB HORATIIS ET CURIATIIS NUNCUPATA
NATIONUM IN UNIONE EUROPAEA CONIUNCTARUM
SUMMI MODERATORES
FOEDUS DE CIVITATIS FORMA CONSTITUENDA
UT EUROPAE GENTES IN POPULI UNIUS CORPUS COALESCERENT
UNO ANIMO UNA VOLUNTATE UNO CONSILIO
OBSIGNAVERUNT
*
Die Bild- und Textdokumente sind in einer zweiteiligen „Online-Ressource“ in den Katalog der Zentralbibliothek Zürich aufgenommen worden. Diese Online-Ressource kann direkt über den folgenden Permalink aufgerufen werden: http://www.recherche-portal.ch/ZAD:default_scope:ebi01_prod010912136 (mit Unterstrich in den beiden Zwischenräumen) – oder, leichter zu merken, mit der Eingabe von „www.recherche-portal.ch“ (oder von „Rechercheportal UZH/ZB“ bei Google) und dann des Buchtitels „Roms sprechende Steine“ im Suchschlitz dieses Rechercheportals, darauf durch Anklicken des Reiters „Online Ressource“ und schliesslich eines der beiden Teile „1. Ergänzende Bilddokumente“ oder „2. Weitere Inschriftentexte“.
Die beiden Teile sind frei zugänglich und können ohne Einschränkungen und „gratis“ heruntergeladen werden – wobei dieser „Dank“ in der Weiterverbreitung ebendieser Adresse im Kreis der Kollegenschaft und der übrigen Freunde dieser sprechenden Steine besteht! Dafür wiederum dankt
Klaus Bartels