Seit dem Frühjahr 2016 liegt das „Veni vidi vici“ in seiner 15. (!), wiederum „durchgesehenen und ergänzten“ Auflage vor. Vor just fünfzig Jahren war die längst zum Standardwerk gewordene Sammlung griechischer und lateinischer geflügelter Worte erstmals erschienen; zu den „Jahresringen“ des Liber quinquagenarius teilt ihr Autor Klaus Bartels, Absolvent des Kaiser-Wilhelm-Gymnasiums in Hannover, kurz das Folgende mit: 

„Habent sua fata libelli: Im Frühjahr 1966 habe ich das „Veni vidi vici“ zunächst im bescheidenen Format der Reihe „Lebendige Antike“ im Zürcher Artemis Verlag herausbringen können. In zwei Neuausgaben ist die schmale Broschüre zu einem stattlichen Band von weit mehr als dem doppelten Umfang herangewachsen: Im Jahr 1989 folgte noch bei Artemis eine „grundlegend erneuerte und wesentlich erweiterte“ 7. Auflage, deren Taschenbuchausgabe es im Deutschen Taschenbuch Verlag auf zehn – gesondert gezählte – Auflagen brachte; im Jahr 2006 erschien, nun in der Mainzer Offizin Philipp von Zabern, eine nochmals „durchgehend erneuerte und erweiterte“, bibliophil gestaltete 11. Auflage, die seither in vier weiteren Auflagen wieder neue Jahresringe angesetzt hat. Die Gesamtauflage dieses „Veni vidi vici“ geht inzwischen einiges über die Hunderttausend hinaus.“

Die jüngste Auflage erklärt die Prägungs- und Zitiergeschichte von gegen 500 griechischen und lateinischen geflügelten Worten – wobei die lateinischen, versteht sich, die große Mehrzahl ausmachen – und verzeichnet gegen 300 Stück „Kleingeflügel“ von a maiori bis vulgo; in dieser 15. Auflage ist u. a. das durch C. G. Jung bekannte, auf ein Delphisches Orakel bei Thukydides und eine Horazische Ode zurückgehende Spruch „Vocatus atque non vocatus Deus aderit“ neu hinzugekommen. Hie und da ist noch ein Druckfehler korrigiert worden, nicht jedoch der eine, den ein über beide Ohren verliebtes Druckfehlerteufelchen in die 11. Auflage hineingeheimnist hat: Diesen köstlichen Geniestreich – er findet sich auf S. 31 – habe ich seither von Auflage zu Auflage gegen alle Korrektorengelüste verteidigt und am Ende des Vorworts gebührend gewürdigt: „Omnia vincit amor ...“

Neben dieses ornitho-philologische Nachschlagewerk hat Klaus Bartels kürzlich noch eine Art „Lesebuch“ gestellt, das die oft verwunderlichen Irrflüge und Federwechsel einer halben Hundertschaft dieser geflügelten Worte im Einzelnen nachzeichnet. Aus dieser Sammlung der seit 2007 in der Zeitschrift „Antike Welt“ unter der Rubrik „Geflügelte Worte“ erscheinenden Kolumnen geben wir im Folgenden ein speziell reizvolles Stück - zwei, drei, vier auf je verschiedene Weise reizvolle Stücke wieder.

Die beiden Sammlungen:

Veni vidi vici. Geflügelte Worte aus dem Griechischen und Lateinischen, Verlag Philipp von Zabern / Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 15., durchgesehene und ergänzte Auflage, Mainz / Darmstadt 2016, 216 Seiten

 

Geflügelte Worte aus der Antike – Woher sie kommen und was sie bedeuten, Verlag Philipp von Zabern / Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Mainz / Darmstadt 2013, 168 Seiten

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