Liebe Kolleginnen und Kollegen,

zu diesem pandemiegeprägten Beginn des Jahres 2021, in dem wir, wenn wir mal die positive Seite betrachten, die Erfahrung gemacht haben, wie überraschend gut unsere Schülerinnen und Schüler mit dem selbständigen Erarbeiten von Lernplänen und Zoom-Unterricht zurechtkommen, wir selbst viele Videokonferenzmodule anzuwenden gelernt haben, von deren Existenz wir noch vor einem Jahr keine Ahnung hatten, wir derzeit zwar auf persönliche Kontakte, gemeinsame Museumsbesuche etc. verzichten müssen, dafür aber an Vorträgen und Konferenzen im ganzen Land (und darüber hinaus) teilnehmen können, die wir reisend nie hätten alle erreichen können, halten Sie nun heute nach längerer Unterbrechung wieder einmal eine gedruckte Ausgabe des Mitteilungsblattes Ihres NAV in den Händen!

Sie werden feststellen, dass einerseits Vertrautes und Liebgewonnenes beibehalten wurde, wie das beliebte Rätsel, für dessen unermüdliche Erstellung wir Maria Schmutte ganz herzlich danken! Andererseits wurde die Konzeption von unserem neuen Redaktor, Elias Hoffmann, völlig neu erstellt und ich möchte ihm an dieser Stelle schon einmal für die geleistete Arbeit meinen großen Dank aussprechen. 

Fortan werden die Ausgaben in Reihen angelegt sein, die sich stets einem thematischen Schwerpunkt widmen werden. Begonnen wird mit dem Oberbegriff der Übergangslektüre, da diese in ihrer Bedeutung durch die Verordnung über die gymnasiale Oberstufe (Fassung 2016) zuletzt besonders in den Fokus gerückt ist. Der Paragraph 8 (Absatz 3) sieht darin die Möglichkeit vor, dass der Schulvorstand an Schulen die Verpflichtung der Belegung der zweiten Fremdsprache in der Jahrgangsstufe 11 aufheben darf, sofern die Schülerinnen und Schüler alternativ an zwei Wahlpflichtfächern zu je drei Wochenstunden teilnehmen. Kolleginnen und Kollegen, die an Schulen mit derlei alternativen Wahlpflichtangeboten unterrichten und dahingehend erste Erfahrungen sammeln konnten, bestätigen die damit einhergehende Problematik, dass in der Folge die Bildung von Oberstufenkursen in den Fremdsprachen massiv erschwert wird. Umso mehr fordert dieser Umstand also dazu auf, in den Jahrgangsstufen 9 und vornehmlich 10 bei der Auswahl entsprechender Lektüren besondere Sorgfalt walten zu lassen, sodass die eigene Fremdsprache im Rahmen der aufgezeigten Wahlsituation auf dem Weg in die Einführungsphase durch den Unterricht selbst bestmöglich beworben werde. 

Der einleitende Basisartikel ist von Jens Michners verfasst und beschäftigt sich mit den grundlegenden Gedanken bei der Wahl einer Lektüre. Elias Hoffmann nimmt diesen Leitfaden im Anschluss auf, um den Auswahlprozess einer Lektüre anhand von Amerigo Vespuccis Mundus Novus exemplarisch durchzugehen und diesen kurz vorzustellen. Sophie Katharina Maas wird anschließend auf Basis der Analyse zweier Textausgaben zum Mundus Novus die (Un)Verständlichkeit von deutschen Vokabelbedeutungen im Lateinunterricht behandeln. 

Die weiteren Mitteilungshefte werden anschließend wieder digital erscheinen und auf der Homepage (navonline.de) abrufbar sein - bitte melden Sie sich dort auch zu unserem Newsletter an (auf der rechten Seite unter Mitgliederservice), so dass Sie eine Information erhalten werden, wenn ein neues Mitteilungsheft verfügbar sein wird!

Einen ganz besonders herzlichen Dank möchte ich an dieser Stelle unserem langjährigen Redaktor Sören Conrad vom Wilhelm-Gymnasium in Braunschweig für die viele Arbeit und die genussreiche und informative Lektüre, die er uns auf diese Weise bereitet hat, abstatten!

Seien Sie darüber hinaus versichert, dass auch unser politischer Einsatz für die Alten Sprachen in der Pandemie nicht nachlässt - abgesehen von dem Dringen auf eine Kohortendefinition, welche die Fortführung des altsprachlichen Unterrichtes auch im Szenario B in Präsenz erlaubt, waren die bereits aufgezeigte Stellung der zweiten Fremdsprache in der Einführungsphase und die Evaluationskriterien für die Beurteilung der Oberstufenverordnung zentrales Thema bei unserem diesjährigen Gespräch mit dem Kultusminister. Ganz besonders möchte ich an dieser Stelle meiner Stellvertreterin, Michaela Lantieri, und meinem Stellvertreter, Christian Löhr, beide Hannover, für die intensive ehrenamtliche Arbeit, die sie in der Vorbereitung und Durchführung aller Treffen und Veranstaltungen leisten, Danke sagen!

In der Hoffnung auf ein zügiges Impfen über den Sommer planen wir derzeit auch unseren diesjährigen Landestag, der am Freitag, dem 17. September 2021, in Hannover stattfinden wird - ob er als Präsenzveranstaltung stattfinden kann, als Hybrid- oder als Zoom-Veranstaltung, wird sich entsprechend der dann herrschenden Pandemielage ergeben. Den Hauptvortrag zum Zentralabiturthema Ovid, Metamorphosen wird Prof. Melanie Möller, Berlin, halten! Und für die Gräzisten resp. alle an Geschichtsschreibung Interessierten sei bereits angekündigt, dass Prof. Heinz-Günther Nesselrath, Göttingen, dem wir auch deshalb zu großem Dank verpflichtet sind, weil er uns im NAV-Vorstand als Vertreter der Universitäten unterstützt, einen AK zu Herodot halten wird!

Auch möchte ich Sie jetzt schon darauf hinweisen, dass der Bundeskongress in Würzburg, der im Frühjahr 2022 hoffentlich ohne Pandemiebeeinträchtigungen wird stattfinden können, diesmal ausnahmsweise vor Ostern stattfinden wird - geschuldet ist dies dem späten Ostertermin, der dazu führt, dass die Räumlichkeiten der Universitäten in der Woche nach Ostern bereits wieder für die Semesterveranstaltungen benötigt werden: Halten Sie sich also die Zeit von Montag, dem 11. bis Gründonnerstag, dem 14. April 2022 für den Bundeskongress frei!

Den Beitrag „Geschenkte Muße” von Klaus Bartels, dessen kluge Anmerkungen zum Weiterwirken antiker Wörter und Gedanken uns in Zukunft sehr fehlen werden und dem wir nur dankbar sein können für den Schatz, den er uns auf diesem Gebiet hinterlassen hat und in dem er lebendig bleibt, möchte ich Ihrer besonderen Aufmerksamkeit empfehlen.

Über die Gefahren der Wirkungen auf den eigenen animus beim Eintauchen in die Masse, vor denen Seneca und Plinius warnen, brauchen wir uns derzeit ja keine Gedanken zu machen - oder höchstens beim Betrachten der positiven Seiten des derzeitigen Pandemiegeschehens...

Insofern bleibt mir nur, Ihnen viel Freude bei der Lektüre sowie Ihnen und Ihren Familien ein gutes Jahr 2021 zu wünschen - bleiben Sie gesund!

Herzliche Grüße

Ihre Katja Sommer

 

PS: Wie immer, freuen sich unser Mitgliederwart, Jens Pühn (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!), und unser Kassenwart, Georg Aßmus (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!), denen ich an dieser Stelle ebenfalls meinen großen Dank für die umfangreiche und zuverlässige ehrenamtliche Arbeit für den NAV aussprechen möchte, über zeitnahe Meldungen bei Umzug oder Kontowechsel!

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